Carrie Soto ist 37 und hat eigentlich alles erreicht, was man als Tennisspieler*in erreichen kann: sämtliche Rekorde hat sie eingeheimst, alle Trophäen gleich mehrfach abgeräumt, sie hat Werbedeals en masse und so ziemlich jede*r kennt ihren Namen – und das, obwohl sie aufgrund einer Verletzung seit sechs Jahren nicht mehr auf dem Platz stand. Nun muss sie quasi dabei zusehen, wie die viel jüngere Nicki Chan drauf und dran ist, Sotos Grand-Slam-Rekord zu kapern. Um das zu verhindern, trifft sie eine Entscheidung: sie will es noch einmal darauf ankommen lassen. Ihr Vater, der sie trainiert, und sie, beginnen umgehend damit, sie auf ihr Comeback vorzubereiten. Mit ihrem eisernen Willen und unbändigem Ehrgeiz, der ihren Ruhm begründet hat, will sie nun zur unsterblichen Tennislegende werden. Um ihr Ziel zu erreichen, ist sie auch bereit, mit Bowe Huntley zu trainieren – der ihr vor Jahren das Herz brach…

Ich bin ehrlich: der Plot des Buches hat mich eigentlich gar nicht angesprochen. Ich mache mir weder etwas aus Tennis, noch aus Liebesgeschichten. Nach der Lektüre ihrer anderen beiden Romane, musste aber auch einfach dieser Titel von Taylor Jenkins Reid her, denn ich liebe ihre Geschichten und ja, sie hat es wieder geschafft: ihre Figuren glänzen durch ihren Facettenreichtum, ihre Authentizität und all ihre Ecken und Kanten. Ja, es war zu viel Tennis für meinen Geschmack (Beschreibungen von Sportevents lese ich fast so ungern wie Sexszenen), nichtsdestotrotz war auch dieser Roman absolut unterhaltsam und subtil gesellschaftskritisch. Jenkins Reid setzt sich hier mit ageism insbesondere gegen Frauen auseinander, mit Sexismus und Rassismus im Leistungssport und macht weiblichen Ehrgeiz zu einem Kernthema ihres Textes – und das habe ich so noch nie gelesen. Wie bereits bei den Vorgängerromanen kann ich auch hier wieder das Hörbuch absolut empfehlen. Ja, für mich persönlich war es ihr bisher „schwächster“ Text, ich kann halt mit Tennis nix anfangen, aber ich jammer auf ganz hohem Niveau, denn es war dennoch wahnsinnig gute Unterhaltungslektüre.
Aus dem Amerikanischen von Babette Schröder.
Selbstgekauft.
In Ermangelung von Tennis- seht ihr hier Squashschläger.