Nachdem ich „Strafe“ gelesen hatte und in Ferdinand von Schirach eine neue große Liebe gefunden habe, habe ich begonnen, seine Veröffentlichungen der Reihe nach zu lesen, angefangen mit seinem Debüt „Verbrechen“.

Ähnlich wie „Strafe“, ist auch dieses Buch eine Art Erzählband, in der Schirach mehrere Kriminalfälle schildert und sie wie Kurzgeschichten aufbaut.


Völlig schnörkellos und rational berichtet er von der Arbeit als Anwalt. Die Geschichten bleiben im Gedächtnis und gehen unter die Haut.
Da ist eine Schwester, die ihren Zwillingsbruder ermordet, den sie über alles liebt und die wir als Leser_innen nur zu gut verstehen können.
Da ist ein Mann, der eine Bank ausraubt, weil er nach Hause will, der sich dann anstandslos festnehmen lässt und dem vor Gericht zunächst niemand glaubt, dass er Frau und Kinder hat.


Schirach schafft trotz oder gerade wegen der nüchternen Erzählweise eine unheimliche Nähe zu den Protagonisten seiner Geschichten.
Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Buch der „Reihe“.
Schirach, meine 398. große Liebe! Schön, dass ich dich getroffen habe!