Sylvie ist tot.
Nach über 40 Jahren Freundschaft verbringen nun drei „hinterbliebene“ Frauen das Weihnachtswochenende im sonnigen und heißen Australien damit, das Strandhaus der toten Freundin auszuräumen. Jude, Wendy und Adele könnten verschiedener kaum sein: eine Hippie-Schriftstellerin mit dementem Hund, der so alt ist, dass er wahrscheinlich schon längst hätte eingeschläfert werden müssen, eine etwas unterkühlte Gastronomin, die seit Jahrzehnten eine Affäre mit einem verheirateten Mann hat, und eine Schauspielerin, die nicht erträgt, dass sie keine Jobs mehr bekommt und nicht mehr so aussieht wie vor 20 Jahren.
Die drei älteren Damen merken bald, dass Sylvie das Bindeglied war, das sie alle zusammenhielt und dass sie sich ohne sie eigentlich nicht mehr allzu viel zu sagen haben. Dann wird ihre Loyalität zueinander aber noch einmal auf die Probe gestellt.

Ich habe die Geschichten der Frauen gern gelesen und mochte die Figuren, die authentisch wirkten. Das Setting im weihnachtlichen und brüllend heißen Australien war mal etwas ganz Neues, das ich so noch nie gelesen habe. Zwischendurch zog sich das Buch etwas, während sich die Ereignisse gegen Ende überschlugen.
Nichtsdestotrotz ein schönes, sommerliches Buch über die Freundschaft und das Altwerden.


Danke an den @keinundaberverlag für das Rezensionsexemplar von
Charlotte Woods „Ein Wochenende“, aus dem australischen Englisch von Brigitte Walitzek.