Hier kommt mein Lesemonat Juli, der alles in allem ganz schön grandios war!
Insgesamt sind es neun Bücher geworden.

Zu erst las ich James Baldwins Giovannis Zimmer. Ein moderner Klassiker, der bis heute kein Stück seiner Aktualität verloren hat. Der Schwarze Autor Baldwin, der in den 50er-Jahren über die homosexuelle Liebe zweier weißer Männer schreibt, mag bei seiner Veröffentlichung einen Skandal verursacht haben, für mich hat er eine der schönsten und ergreifendsten und tragischsten Liebesgeschichten aller Zeiten geschrieben.

Es folgte Verena Güntners Power eine besondere Geschichte um ein Mädchen, das einen verschollenen Hund sucht und dabei die Strukturen eines ganzen Dorfes durcheinander bringt, indem sie die Kinder des Dorfes vereint und mit ihnen in den Wald zieht. Auch sprachlich stellt der Roman eine Ausnahme dar.

Leona Stahlmanns Der Defekt hat mich durchweg begeistert, berührt und bewegt und wird sicherlich eines meiner Highlights des Jahres.
Die zugegebenermaßen mitunter sehr blumige und bildliche Sprache mag Geschmackssache sein (ich habe sie geliebt), das Psychogramm eines sich unverstanden gefühlten weiblichen Teenagers, die versucht, ihre nicht gesellschaftskonforme Sexualität zu ergründen, ist in meinen Augen aber grandios gelungen.

Charlotte Woods Ein Wochenende stellte sich als angenehmer Sommerschmöker heraus, der von seinen authentischen Figuren lebt. Besonders die Kulisse im weihnachtlichen und brütend heißen Australien war eine gänzlich neue Leseerfahrung für mich und die perfekte Urlaubslektüre.

Je tiefer das Wasser von Katya Apekina bestach durch die Vermischung verschiedener Textsorten, die zusammen ein großes Gesamtbild mit zahlreichen Wahrheiten ergaben. Die Geschichte um eine völlig zerrüttete Familie war absolut fesselnd.

Celeste Ngs Was ich euch nicht erzählte war eine spannende Familiengeachichte, die sich las wie ein Krimi und durch psychologische Tiefe beeindruckte. Besonders die Dinge, die sich zwischen den Zeilen herauslesen ließen, machten den Roman zu etwas Besonderem.

Burghart Klaußners Vor dem Anfang war eine wunderbare und hoffnungsvolle Erzählung vor hoffnungsloser Kulisse.

Kleine Feuer überall, ebenfalls von Celeste Ng, vereinte virtuos anspruchsvolle Themen mit Unterhaltungsliteratur und ist ein weiteres Monatshighlight. Insbesondere in Kombination mit der Serie ergab sich eine Geschichte, die mich immer noch nicht ganz los lässt und auch die Figuren laufen mir nach. Ich kann mich noch nicht ganz von ihnen trennen.

Flexen in Miami von Joshua Groß hat mich persönlich nicht gecatcht. War mir wohl einfach zu wavy…

Mit Der Defekt, Kleine Feuer überall und Giovannis Zimmer gab es für mich gleich drei Highlights diesen Monat. Wahnsinn!
Zu allen Titeln findet ihr wie immer ausführlichere Rezensionen auf meinem Blog oder in meinem Instagram-Feed.

Wie war euer Lesemonat? Was waren eure Highlights und Flops?