Ich habe Anfang Dezember Junge mit schwarzem Hahn von Stefanie vor Schulte in der wunderschönen Ausgabe der @buechergilde gelesen und habe diesen Literatursnack sehr genossen. Wie in einem Märchen erzählt die Autorin die Geschichte des elfjährigen Martin, der nichts besitzt, bis auf die Kleider, die er trägt und einen schwarzen Hahn. Er fällt auf, ist irgendwie anders, weswegen die anderen Bewohner*innen im Dorf ihn meiden. Martin ist „[v]iel zu klug und liebenswürdig. Sie behandeln ihn lieber schlecht, als seine Begabungen anzuerkennen“, heißt es auf dem Klappentext. Als eines Tages ein Maler ins Dorf kommt, zieht Martin mit ihm fort und gelangt „in eine schauerliche Welt, in der er dank seines Mutes, Mitgefühls und Verstandes […] zum Retter wird für jene, die noch unschuldiger sind als er.“ (Ebd.)
Der Debütroman von Stefanie vor Schulte hat sich vor allem durch seine Sprache in mein Gedächtnis gebrannt und in mein Herz gemogelt. Martin und sein Hahn wirken wie Märchenfiguren in einer Welt, die irgendwie nicht die unsere ist, irgendwie aber unsere sein könnte. Düster ist es dort und irgendwie kühl, aber der Hahn ist immer da, Freund und Beschützer und das wirkt irgendwie surreal, gleichzeitig zauberhaft und besonders.
Die knapp 200 Seiten habe ich sehr schnell und sehr gerne gelesen. Ich habe aber auch das Gefühl, dass mir irgendwas entgangen ist. Ich fand den Text wenig greifbar, irgendwie abstrakt. Das ist keine Kritik, lediglich Feststellung und ich kann und möchte ihn breit empfehlen.
Ein bisschen wie Das Parfüm, ein bisschen Mio, mein Mio für Erwachsene. Wild. Anders. Das ist Junge mit schwarzem Hahn.
Kennt ihr das Buch? Wie hat es euch gefallen?
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