Im britischen Hebden Bridge leben die Freundinnen Niamh, Leonie, Helena und Elle. Schon als Jugendliche, als sie gemeinsam den Eid des Hexenzirkels ihrer Majestät schworen, waren sie unzertrennlich. Nachdem sie gemeinsam mit dem Zirkel einen Bürgerkrieg gegen andere Hexen gekämpft und Opfer gebracht haben, bahnt sich nun die Rückkehr dunkler Mächte an, während eigentlich alle noch dabei sind, ihren neuen Alltag zu ordnen und die Verluste zu betrauern. Als die Orakel das Ende aller Hexen vorhersagen, wird Helena, die neue Hohepriesterin des Zirkels, auf ein magisch begabtes Kind aufmerksam, das dieses Ende laut Prophezeiung verursachen wird. Niamh nimmt sich des Kindes an und versucht zu ihm durchzudringen. Nach und nach fasst es Vertrauen zu der neuen Umgebung und den Menschen darin und öffnet sich jenen, denen es vertraut. Die Geheimnisse, die es offenbart, stellen die Frauen vor Entscheidungen, die die Freundschaft und die Zukunft der Hexen vor wichtige Fragen, große Entscheidungen und auf harte Proben stellt…

Own-Voice-Autorin Juno Dawson hat mit „Der Hexenzirkel ihrer Majestät – Das begabte Kind“ den vielversprechenden Auftakt zu einer Urban-Fantasy-Trilogie geschaffen, die neben klassischen Fantasy-Themen auch geschlechtliche, sexuelle und ethnische Vielfalt in den Fokus rückt. Die Zeilen sind voller Gesellschaftskritik und aktuellen politischen Diskursen, die die Autorin geschickt in ihre Fantasy-Welt überträgt. Besonders mochte ich, dass es hier keinen klassischen Kampf „gut-gegen-böse“ gibt, sondern die Figuren voller Grauzonen und Facetten sind, die sie authentisch machen. Der Verlauf des Plots war für mich stellenweise etwas zu vorhersehbar, die Sprache für meinen Geschmack ein bisschen zu einfach. Die Beschreibung der Sex-Szenen fand ich wieder ganz furchtbar, aber dass ich da so richtig pingelig bin und die in 99% der Fälle bemängele, ist ja kein Geheimnis. Es war letztendlich aber nicht nur der unglaubliche Cliff-Hanger, der mich zwingt, Band zwei in jedem Fall weiterzuverfolgen. Ich will unbedingt wissen, wie es mit den Figuren weitergeht, denn sie sind mir ziemlich ans Herz gewachsen.

Aus dem Englischen von Constanze Wehnes.
Selbst gekauft.