„Wie lange das her sein muss! Wie hätte sich die Welt sonst so unglaublich verändern können? Konnte das alles wirklich in einem kurzen halben Jahrhundert so anders werden? Meine Kindheit verlebte ich in einem Land, das es nicht mehr gibt, aber wohin ist es entschwunden?“
S. 69.

Ich brauche euch nicht zu erzählen, wie sehr ich Astrid Lindgren und ihre Bücher liebe. Das habe ich an anderen Stellen schon so oft getan, dass ich es mir hier spare. Am 28.01. jährte sich der Tod dieser wunderbaren Person zum 20. Mal. Ich habe das zum Anlass genommen und eines ihrer wenigen Bücher gelesen, das ich bisher nicht kannte. In „Das entschwundene Land“ erzählt sie von der großen Liebe ihrer Eltern, ihrer eigenen Kindheit in Småland und der Liebe zu Büchern und zum Schreiben. Es ist einfach nur herzerwärmend und wundervoll und es braucht keine weiteren Worte. Ich habe es geliebt und ihr werdet es ebenso lieben, wenn ihr Lindgren liebt. Deshalb folgen hier einfach noch ein paar Zitate, die mein Herz zum Hüpfen gebracht haben:

„Manche hielten sie [Pippi Langstrumpf] für ‚etwas Unbehagliches, das an der Seele kratzt‘, andere schlossen sie seltsamerweise ins Herz. Die Kinder taten es und für sie hatte ich ja geschrieben. Oder richtiger gesagt, für das Kind in mir, das noch immer nach Büchern hungert.“
S. 79.

„… denn in dem Duft der Druckerschwärze wohnt das grenzenloseste aller Abenteuer. Am Geruch schon spürst du, wie herrlich es wird, dieses Buch zu lesen.“
S. 83.

„Ich weiß zwar nicht, was ihr euch für euer Kind erträumt und erhofft, aber ich weiß, dass es für alle Wechselfälle des Lebens besser gerüstet ist, wenn es lesehungrig ist.“
S. 84.

Zum Glück oder Unglück eures Kindes könnt ihr nicht allzu viel beitragen. Eins aber könnt ihr tun, ihr könnt ihm zeigen, wo Trost zu finden ist, wenn es traurig ist, und wo Freude und Schönheit zu finden sind, wenn das Leben ihm grau erscheint, und überdies könnt ihr ihm Freunde schenken, die nie enttäuschen… ja, ihr könnt ihm den Weg zum Buch weisen!“
S. 86.

„Welche Wörter reimen sich denn bloß auf Dreckwasser und Ölpest? Kurzum: Freiheit! Denn ohne Freiheit welkt die Blume der Poesie, wo immer sie auch blühen mag.“
S. 95.