-Werbung, da Rezensionsexemplar-

Sprach- und gendersensibel sowie divers aufklären, ohne so blöde Vergleiche wie „Bienchen und Blümchen“?
Geht. Mit diesem Bilderbuch.

In „Ein Baby! Wie eine Familie entsteht“ von Rachel Greener und Clare Owen geht es nämlich eben nicht nur darum, was passiert, „wenn ein Mann und eine Frau sich ganz doll lieb haben“, sondern es wird auch erklärt, welche Möglichkeiten es für gleichgeschlechtliche Paare oder alleinstehende Personen gibt, eine eigene Familie zu gründen. Dabei werden sowohl Samenspenden oder Adoption als auch das Prinzip von Leihmutterschaft thematisiert und erklärt.
Es wird beschrieben, dass nicht alle Babys durch die Vagina geboren werden und warum das so ist und die Autorinnen gehen auch darauf ein, dass nicht alle Babys lebendig zur Welt kommen.

Auch die Zuschreibung der Geschlechter bei der Geburt und Intergeschlechtlichkeit werden angeschnitten. Hier wird aber beispielsweise von „biologischem Geschlecht“ gesprochen und die Formulierungen sind nicht immer 100%ig glücklich.
Auch dass adoptierte Kinder zwar anders aussehen, als ihre Familie, aber „trotzdem“ geliebt werden, fand ich eine fragwürdige Wortwahl. Ich lese diese Stellen nicht mit, bzw. formuliere sie um.

Die Abbildungen sind wundervoll vielfältig und divers. So gibt es Menschen aller Hautfarben, Frauen mit Kopftuch, Eltern im Rollstuhl und fast alle erdenklichen Familienkonstellationen.

Das einzige, was ich vermisst habe, war die Darstellung von Poly-Familien, aber sonst war glaube ich wirklich alles dabei.

Alles in allem ein buntes und schönes Aufklärungsbuch, das zeigt, dass „Familie“ eben nicht nur Vater, Mutter, Kind(er) bedeutet, sondern da anfängt, wo Menschen sich lieben und füreinander da sind.
Mein persönlicher Favorit bleibt glaube ich zwar dennoch „Von wegen Bienchen und Blümchen“, weil es ein breiteres Themenspektrum umfasst, der Zwerg mag aber beide sehr gerne.
Die Kombination aus beiden deckt dann aber glaube ich auch wirklich so ziemlich alles ab, was es Kindern in diesen Gefilden so mitzuteilen gilt.
Klare (Vor-)Leseempfehlung, ab dem Zeitpunkt wenn die Kids anfangen Fragen zu stellen.