Für mich war es nochmal Zeit für ein Minimalismus-Buch.
In der Zeit nach dem Umzug habe ich wieder vermehrt Dinge in mein Haus und mein Leben gelassen und neue Gegenstände gekauft, ohne alte auszusortieren.
Meine Ambitionen sind in der Aufregung und dem neuen Alltag ein wenig in den Hintergrund gerückt. Also her mit einem Ratgeber, der das Ausmisten, Sortieren und Ordnung schaffen feiert, um die gesteckten Ziele wieder neu auszuloten und anzupeilen.

Da kam diese Schönheit aus dem @prestelverlag gerade recht, dessen wunderschöne Buchgestaltung ich immer sehr liebe. Die amerikanische Aufräumexpertin @shiragill , die über den ganzen Globus verteilt Menschen darin coacht Ordnung zu schaffen, hat diesen äußerst ansehnlichen Ratgeber geschrieben, der in einem fünf Schritte Programm Raum für Raum in den Fokus nimmt.
Das System ist dabei sehr ausgeklügelt und eignet sich für jede*n, der/die ernsthaftes Interesse daran hat, dem Chaos den Kampf anzusagen. Ich habe das Buch Stück für Stück gelesen und das Erlernte sacken lassen. Nun werde ich von vorne anfangen und die Punkte abarbeiten. Das Ziel bleibt: alle meine Besitztümer sollen eines Tages in meinen Bulli passen.

So schön das Buch ist, so inspirierend die Bilder und so motivierend die enthaltenen Anleitungen, Pläne und Checklisten sind, so störend habe ich Druck- und Rechtschreibfehler sowie sperrig übersetzte Sätze empfunden. Im Englischen mögen Sätze, die mit „But…“ oder „And…“ beginnen irgendwie funktionieren (auch wenn ich persönlich auch das nicht schätze…); im deutschen Fließtext fand ich das eher unangenehm. Auch bleiben Wiederholungen offensichtlich nicht aus, wenn man das Buch am Stück liest. Dies ist aber natürlich der Thematik und dem Aufbau des Buches geschuldet.
An der Sprache der Autorin erkennt man den Coach: Viele rhetorische Fragen, viele extra motivierende Aufforderungen und eine Prise Pathos können sicher den Einen oder die Andere dazu bewegen die Dinge endlich in Angriff zu nehmen, bei mir stellte sich aber mitunter ein gewisser Widerwillen angesichts dem sehr „amerikanischen“ Ton ein.

Nichtsdestotrotz fand ich das Buch motivierend und bereichernd. Vor allem aber sehr, sehr, SEHR hübsch!