Ebenfalls im Mai beendet:
Suzanne Collins‘ Prequel zu der Panem-Reihe in der deutschen Übersetzung von Sylke Hachmeister und Peter Klöss.


Oh, was habe ich die Hunger-Games-Bücher als junge Erwachsene geliebt! Ich habe sie damals nicht direkt bei Erscheinen gelesen, sondern bin erst auf den Hype-Zug aufgesprungen, als ich schon an der Uni war. Nachdem die Titel damals meiner Meinung nach fürchterlich übersetzt wurden (wenn man aus „Catching Fire“ „Gefährliche Liebe“ und aus „Mockingjay“ „Flammender Zorn“ macht, ist gewaltig was schief gelaufen), las ich sie auf Englisch.


In diesem neuen Band werden wir in die 10. Hungerspiele katapultiert. Der Protagonist lebt im Kapitol und soll Mentor für den weiblichen Tribut aus Distrikt 12 werden. Dass er gleich von Beginn an eher unsympathisch wirkt, ist kein Wunder, denn er ist ein alter Bekannter: wir lesen hier die Jugend des späteren Antagonisten Präsident Coriolanus Snow.
Die ersten beiden Drittel des Buches haben mir wieder wahnsinnig gut gefallen. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, denn Collins hat den guten alten Trick der Cliffhanger-Kapitelenden nicht verlernt.
Gefesselt war ich auch im letzten Drittel, allerdings hielt sich meine Begeisterung eher in Grenzen, bis ich beim völlig aus dem Nichts kommenden und absurden Ende etwas den Kopf schütteln musste…
Auch sprachlich fiel das letzte Drittel meines Erachtens hinter dem Rest zurück.
Das Ende der Trilogie hat mich damals ebenfalls sehr unbefriedigt zurück gelassen – vielleicht sind Enden einfach nicht Collins‘ Steckenpferd.

Ich mochte es, mehr über die Biografie Snows und die Entwicklung der Hungerspiele zu erfahren. Gleichwohl und trotz des Verständnisses, das man mitunter für den Protagonisten aufbringt, bleibt er aber einfach ein Unsympath. Am Schlimmsten ist mir sein Umgang mit „seinem Mädchen“ aufgestoßen, die er wiederholt zu seinem Eigentum erklärt. Auch die philosophischen Überlegungen zur Natur des Menschen, zu Herrschaft, Macht und anderen Themen waren mir zu flach, allerdings ist es halt ein Jugendbuch und ich bin nicht die Zielgruppe.

Trotz all meiner Mäkeleien habe ich „Das Lied von Vogel und Schlange“ gern gelesen und mich herrlich unterhalten gefühlt.
Wer von euch hat es auch schon gelesen? Was sagt ihr? Was hat euch gefallen und was nicht und vor allem: wie habt ihr das Ende empfunden?
Ob ihr es mochtet oder nicht: May the odds be ever in your favor!